Kleingartenhaus "ManTa"
“Es kann doch nicht sein, dass man für hunderttausend Euro nicht einen Meter fünfzig anbauen kann!”
Diese Aussage der Auftraggeber:innen nach frustrierenden Terminen mit Baufirmen war der Startschuss für das Projekt. Statt wie von vielen vorgeschlagen den “kleinen” unterkellerten Bestand abzureißen, wurde das Dach abgetragen, ein zweiter Stock aufgesetzt und ein 1,50m breiter Streifen richtung Garten ergänzt.
Das abgetragene Holz wurde zur Wiederverwendung im Innen- und Außenraum im Garten gelagert.
Auf dem Ziegelbestandsbau steht nun ein Holzriegelbau. Manche Fenster wurden nicht ausgetauscht und neue Fenster sind entweder lackierte Holzfenster oder falsch bestellte Fenster einer Baustelle aus der Familie der Auftraggeber:innen.
Die Frage, ob man Kleingartenanlagen ihrer ursprünglichen Nutzung entfremdet und als ständigen Wohnsitz etabliert ist keine einfache. Statt es kategorisch auszuschließen, haben wir versucht, der Kultur des Flächenoptimierten Bauens in solchen Anlagen auf unsere Art zu kommentieren. Der Großteil des Gebäudes ist zerlegbar und es wurde fast ausschließlich Holz verbaut, dieses geschraubt und auf Sicht belassen.
Ein doppelt geschossiger Raum dient als Gegenpart zu den sonst aus dem Bestand vorgegeben niedrigen Raumhöhen und dient einem der Räume im OG als zweite, indirekte Belichtung und Ausblick über die Anlage.
Jahr: 2020-2022
Ort: Wien, 1230